Esa-Sonde am Marsmond Phobos
Die Raumsonde "Mars Express" hat zum wiederholten Male den Marsmond Phobos überflogen. Doch dieses Mal kam sie so nah an den Trabanten heran wie noch nie zuvor. Plan der Forscher war es, neue Erkenntnisse über die Entstehung von Phobos zu gewinnen. Allerdings war dies ein recht unsicheres Unterfangen. Das Signal zur Erde hätte abbrechen können. Dann hätte man das Signal neu ausrichten müssen, was wertvolle Minuten gekostet hätte. Doch glücklicherweise ist alles gut gegangen. "Wir hätten dann von einem gesendeten Teil der Daten auf den anderen schließen müssen. Das wäre nicht gut gewesen. Jetzt haben wir durchgehende Daten", so der Leiter des Projekts Martin Paetzold.
Erforscht werden soll die Schwerkraftwirkung des Phobos, der nur einen Durchmesser von 22 Kilometern hat. Diese Schwerkraftwirkung gibt dann Hinweise auf die Materialien im Inneren des Mondes. Über den Phobos ist bisher nur ganz wenig bekannt. Seine außergewöhnliche Form lässt darauf schließen, dass er früher ein Asteroid gewesen sein muss, der von der Schwerkraft des Mars eingefangen wurde. Bereits 2003 besuchte die Raumsonde Orbiter den größten der zwei Marsmonde. Da sie sich damals von der Nachtseite her näherte, gelang es nicht, aufschlussreiche Fotos zu machen. Die "Mars Express" hingegegen soll nun Aufschluss über die einzelnen Schichten des Phobos geben und für hochauflösende Fotos sorgen. Unter anderem von der geplanten Landestelle der russischen „Phobos Grunt“-Mission, die für 2011/2012 geplant ist. Danach soll die "Mars Express" sich wieder auf den Mars selber konzentrieren. Wenn alle Daten vorliegen, wird das zuständige Team diese analysieren und anschließend auswerten.